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Projekt gegen sexualisierte Gewalt in der Flüchtlingsarbeit

Positive Resonanz zum "wachSam"-Aktionswochenende in Hildesheim

Foto: ASB Hildesheim/B. Oppermann

Foto: ASB Hildesheim/B.Oppermann

Auch das zweite von insgesamt fünf geplanten Aktionswochenenden im Rahmen des „wachSam"-Projektes, ist am vergangenen Sonntag (29.01.17) erfolgreich zu Ende gegangen.

Das Gemeinschaftsprojekt der Arbeiter-Samariter-Jugend (ASJ) und dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) umfasst Präventionsmaßnahmen und Hilfestellungen, um sich gegen sexualisierte Gewalt in der Flüchtlingsarbeit bestmöglich zu wappnen und richtet sich hauptsächlich an Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund. Nicht nur die Verantwortlichen, vor allem auch die teilnehmenden Kinder zeigten sich von den Workshops und des Erste-Hilfe Trainings begeistert. Insgesamt 20 Kinder aus vier verschiedenen Nationen, im Alter zwischen 6 und 14 Jahren, konnten durch die gute Zusammenarbeit mit Bernward Kiel (Koordinierungsstelle Integration der Stadt Hildesheim) für das Projektwochenende gewonnen werden. Herr Kiel hat den Kontakt zum Flüchtlingsheim in der Senkingstraße in Hildesheim hergestellt und dort für das „wachSam"-Projekt erfolgreich geworben. Nicht nur die Kinder waren von Anfang an begeistert, sondern auch die Eltern haben sofort Interesse für das Projekt gezeigt und angefragt, ob auch für Erwachsene ähnliche Projekte angeboten werden.

Ziel dieses Präventionskonzeptes ist es, das Selbstbewusstsein und die Selbstsicherheit der Kinder und Jugendlichen durch gezielte Trainings zu fördern und zu stärken. Potenzielle Täter sollen keine Chance haben, sexuelle Gewalt auszuüben. Durch offene Kommunikation, Informationen zum Thema, Nähe und Vertrauen sollen Kinder und Jugendliche stark und sicher gemacht werden. Unterstützt bzw. verstärkt wird dieses Training durch das Vermitteln der Grundlagen in einem Erste-Hilfe-Workshop. Darin lernen sie nicht nur wie sie bei anderen Menschen Erste-Hilfe leisten, sondern darüber hinaus wird ihnen auf spielerische und kindgerechte Art und Weise vermittelt, wie sie sich selbst absichern können. Wichtig ist auch, den Kindern und Jugendlichen zu erklären, wie sie in einem Notfall reagieren und an wen sie sich wenden sollten.

Zu den Verantwortlichen des Aktionswochenendes gehörten neben Lucy Preis (ASJ Niedersachsen) und Annkatrin Klückmann (ASJ Hildesheim) auch Samuel Meffire, der die Leitung für das Training für mehr Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit übernommen hat. Herr Meffire, ehemaliger Polizist, ist bereits für den ASB Bundesverband als Dozent für gewaltfreie Kommunikation mit seinem Konzept „wetterfest" 2016 durch die ASB Notunterkünfte gereist. In seinem Kurs wurde er tatkräftig durch Khulood Al-Shraideh-Okla und Miran Purnasr, beides Mitarbeiter des ASB Noerten-Hardenberg, als Übersetzer unterstützt. Auch ein Team aus ehrenamtlichen Mitarbeitern, bestehend aus Mitgliedern der ASJ Hannover und Studentinnen der Fachhochschule Hildesheim, haben durch ihr Dolmetschen in Kurdisch, Türkisch und Farsi, zum Gelingen des Projektes beigetragen.

Das Aktionswochenende wurde unter anderem durch Spenden der Landhausküche (Fa. apetito) in Form von abwechslungsreichen Mittagessen unterstützt. Der ASB Hildesheim/Hameln-Pyrmont hat sowohl die Räumlichkeiten in der Tagespflege in Hildesheim/Drispenstedt zur Verfügung gestellt als auch den Fahrdienst für die teilnehmenden Kinder übernommen.

Lucy Preis zeigte sich mehr als zufrieden zum Verlauf des Wochenendes: „Die Kinder haben in den zwei Tagen sehr viel gelernt und ganz toll mitgemacht. Das hat man in einer kleinen Konfliktsituation zwischen zwei Kindern am Samstagnachmittag gleich gemerkt. Sie sind zu uns gekommen und haben uns um Hilfe gebeten, anstatt die Situation eskalieren zu lassen."